ZWINGER AUS ASGARDS TOREN
© Gudrun Greß
Wozu braucht ein
Hund „Papiere“?
Vorab möchte ich betonen, dass es in fast jeder Kategorie von Züchtern
wirklich liebevolle Menschen gibt, die sich aufopfernd um ihre Hunde und
dessen Nachwuchs kümmern. Aber wie wir alle wissen, gibt es auch die
schwarzen Schafe und um ein paar Fehler beim Welpenkauf zu vermeiden
will ich hier aufklären:
1. Kategorie: der Mischlingswelpe
Der kleine, sicherlich bezaubernde Mischling ist eine genetische
Wundertüte. Keiner kann voraussagen wie groß der Hund wird, oder ob
er einen Jagdtrieb, Herdentrieb oder Schutztrieb entwickeln wird und
außerdem ob dieses kleine neue Familienmitglied mit genetischen
Krankheiten vorbelastet sein wird. Eventuell kennt man den Vater des
Welpen, aber die Großeltern, die bei der Genetik auch eine große Rolle
spielen, sind mit Sicherheit nicht mehr bekannt und deren Erkrankungen
oder Wesenszüge, die sie an den Kleinen weitergeben.
2. Kategorie: der Rassehund ohne Papiere
Sie überlegen, ob ein Rassehund ohne Ahnentafel nicht günstiger sei?
Ja, wahrscheinlich! Aber denken Sie an folgendes:
Sie haben keinerlei Nachweis, ob der besagte Vater auch wirklich der Vater
des Welpens ist, da es keinerlei Überprüfung dieser Aussage seitens eines
Zuchtverbandes gibt. Die Elterntiere haben meistens keinerlei
Gesundheitstest oder Wesensbeurteilung durchlaufen.
Gesundheitlich vorbelastete Tiere oder wesensschwache Tiere (aggresive
oder überängstliche) können hier zur Zucht verwendet werden.
Außerdem wissen Sie nicht, ob das Muttertier ausgebeutet wird und bei
jeder Trächtigkeit belegt (d.h. schwanger) wird und es nur um einen
Vermehrer von Tieren bei dem Verkäufer geht. Bei einem Rassezucht-
verband ist dies nicht möglich.
3. Kategorie: der „Schnäppchen Welpe“
Sie surfen im Netz oder lesen den Tiermarkt in der Zeitung und stoßen auf
jemanden, der sehr günstig Welpen verkauft. Wahrscheinlich auf Grund
einer sehr rührseeligen Geschichte.
Der Welpe macht einen gesunden Eindruck auf Sie und Sie haben außerdem
noch das Gefühl eine gute Tat vollbracht zu haben?!
Kaum zu Hause angekommen, geht es dem Welpen sehr schlecht. Sie gehen
mit ihm zum Tierarzt und dieser bestätigt ihnen, dass der Hund sehr krank
sei (z.B Parvovirose oder Staupe). Sie versuchen den Händler anzurufen,
doch diesen Händler sehen Sie nie wieder. Wahrscheinlich kommt der Hund
aus einer Welpenfabrik (evtl. aus Osteuropa) und hat mittels Cortison
Spritze einen kurzzeitigen gesunden Eindruck gemacht, solange bis Sie
gekauft haben. Dieser Welpe kann mittles Ihrer Hilfe evtl überleben, aber
hat wahrscheinlich Verhaltensauffälligkeiten, da er unter sehr schlimmen
Bedingungen die ersten Wochen seines Lebens aufwachsen musste.
4. Kategorie: der Rassehund mit Papieren
Zu diesen Züchtern zähle ich.
Ich will nach bestem Wissen und Gewissen gesunde und charakterstarke
Hunde züchten. Ich bin in mehreren Rassezuchtvereinen. Ich gehe
regelmäßig mit meinen Hunden auf Schauen. Dort werden die Hunde
überprüft ob sie Verhaltensauffälligkeiten zeigen und ob sie für die Zucht
tauglich sind.
Außerdem durchlaufe ich alle nötigen gesundheitlichen Tests, die für die
jeweilige Rasse nötig sind und lasse teilweise noch weitere Tests
durchführen, nur um sicher zu gehen, dass gesundheitlich bei meinen
Hunden alles einwandfrei ist. Meine Hunde sind alle DNA geprüft, das heißt
bei meinen Welpen ist nachgewiesen wer die Ahnen der Hunde sind.
Bei der Auswahl des Vaters nehme ich mir ganz besonders viel Zeit und
suche nach einem gesunden, vitalen und optimal passenden Partner für
meine Hündin. Natürlich ist mein „Zwinger abgenommen“ worden. Das
heißt ein Beauftragter des Zuchtverbandes ist zu mir gekommen und hat
sich davon überzeugt, dass ich alles für eine optimale Zucht bieten kann
und auch das nötige Wissen dazu habe.
All dies kostet natürlich Zeit und Geld, aber das ist es mir wert!!!!
Anmerkung: Wichtig ist, dass diese Ahnentafeln vom VDH bzw FCI anerkannt
sind, ansonsten kann jeder seine Ahnentafeln selbst drucken, was einer
Zucht ohne Ahnentafel gleich kommt.
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